Was ist Hexahydrocannabinol?
Hexahydrocannabinol, abgekürzt HHC genannt, ist ähnlich wie THC (Tetrahydrocannabinol) ein weiteres natürlich vorkommendes Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Grundsätzlich ist HHC seit über 80 Jahren bekannt. Bislang bekam es jedoch vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Ein möglicher Grund könnte sein, dass es im Vergleich zu anderen Cannabinoiden nur in sehr wenigen Anteilen der Hanfpflanzen enthalten ist, sodass das Verfahren dadurch aufwendig sowie teuer ist. Deshalb wird das meiste HHC synthetisch hergestellt.
Aktuell gewinnt HHC jedoch an Bekanntheit da vermehrt auf Social-Media-Plattform wie beispielsweise TikTok von vielen junge Menschen ihre Erfahrungen öffentlich dargestellt/geteilt werden.
Fällt Hexahydrocannabinol unter das Betäubungsmittelgesetz?
Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) regelt in Deutschland den Umgang mit Betäubungsmitteln, also Substanzen, die aufgrund ihrer Wirkung auf das zentrale Nervensystem wirken.
Folgende Substanzen fallen unter das BtMG:
- Opioide: Dazu gehören Substanzen wie Morphium, Codein, Heroin, Methadon und Oxycodon.
- Amphetamine: Hierzu zählen Amphetamin, Methamphetamin (Crystal Meth) und verwandte Substanzen.
- Halluzinogene: Hierunter fallen Substanzen wie LSD, Psilocybinhaltige Pilze (Magic Mushrooms) und MDMA (Ecstasy).
- Kokain: Die Droge Kokain und ihre Derivate sind ebenfalls unter das BtMG gestellt.
- Aber auch Cannabis und seine Derivate fallen unter das BtMG, da Cannabisprodukte, einschließlich Marihuana und Haschisch, sowie Cannabisharz und -öl, in verschiedenen Formen in den Anlagen des BtMG aufgeführt sind.
Doch was ist nun mit HHC?
Trotz das HHC seit 1946 bereits bekannt ist, wurde es bislang nicht in den Anlagen zum BtMG – sowie NpsG – Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz – aufgenommen. Was im konkreten bedeutet, dass es derzeit mangels einer gesetzlichen Erfassung noch legal ist.
Wie wird es zukünftig aussehen?
Allerdings ist zu beachten, dass das Betäubungsmittelgesetz kontinuierlich aktualisiert wird und bestimmte Substanzen je nach wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung neu aufgenommen werden können. Die genaue Einstufung von Substanzen und Produkten kann sich daher im Laufe der Zeit ändern.
Es spricht vieles dafür, dass HHC künftig als eine solch verbotene Substanz eingestuft wird. So hat beispielsweise Finnland dies seit Januar diesen Jahres umgesetzt . Auch Österreich und die Schweiz haben den Handel sowie die Herstellung von HHC bereits verboten.
Kann man jetzt HHC-Produkte legal kaufen ohne sich strafbar zu machen?
Trotz der obigen Ausführungen kommt es jedoch wie so oft auf den jeweiligen Einzelfall an. Denn einige HHC-Produkte enthalten neben HHC auch andere Inhaltsstoffe der Hanfpflanze, die dann wiederum ebenfalls legal sein müssen, damit das Gesamtprodukt als noch erlaubtes Produkt gelten kann.
Sollten Sie daher Beschuldigter in einem Strafverfahren sein, sollten Sie unbedingt einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin aufsuchen, die sich auf dem Gebiet auskennt, die prüft, wie es mit Ihrem individuellen Einzelfall aussieht. Ich stehe Ihnen gerne hierbei mit Rat und Tat zur Seite. Kontakt